Auf systematische Weise schafft die tanztherapeutische Basisausbildung Grundlagen, indem die KursteilnehmerInnen durch Selbsterfahrung verschiedene tanztherapeutische Methoden und Techniken kennenlernen und eine sichere Basis für die eigene therapeutische Arbeit entsteht. Basisausbildung heißt in diesem Sinne, sich im intensiven Wechselspiel von Bewegung, Emotion und Reflektion mit den eigenen Themen auseinanderzusetzen, heilsame Erfahrungen für die eigene Seele zu machen und somit neue Kompetenzen zu erwerben.

Die Basisausbildung dauert ca. eineinhalb Jahre, ist auf 12 Wochenenden verteilt, und kann nur als gesamte Einheit belegt werden. Sie umfasst insgesamt 36 Ausbildungstage mit 300 Unterrichtsstunden und schließt mit einem Zertifikat ab.

Die Basisausbildung ist für alle Altersgruppen offen und für Menschen mit oder ohne Tanz- und Therapieerfahrung geeignet.

 

Inhalte der Basisausbildung


Atem-Stimme-Bewegung
In einer sicheren und bewertungsfreien Atmosphäre kommen wir an und lernen, unseren Körper zu spüren und die Gefühle wahrzunehmen. Wir befreien unseren Atem und unsere Stimme und bringen beide in Bewegung. Wir finden Freude am Tanzen und improvisieren mit der Stimme - tönen, singen, schreien – um die energetischen Blockaden im Körper zu lösen und unsere ursprünglischen Kräfte zu mobilisieren.

Innere Achtsamkeit: Die Kunst, im Hier und Jetzt zu leben
Wir üben im Moment zu sein und öffnen uns für all das, was ist... Mit Hilfe des Tanzes und der achtsamen Bewegung nehmen wir das gegenwärtige Erleben wahr, um nicht im Nachdenken, sondern im Erspüren und Erfühlen zu bleiben... Wir sind bereit, uns den Gefühlen zu öffnen und diese in Bewegung zu bringen...

Gefühle tanzen. Improvisation und Arbeit mit kreativen Medien
Wir kommen mehr und mehr in Bewegung und schenken dem Körper unser Vertrauen... Wir finden Halt und Unterstützung für die eigenen Prozesse, lassen uns von verschiedenen kreativen Medien inspirieren und wecken unsere Kreativität auf... Wir bringen das Erlebte tänzerisch zum Ausdruck, um uns der Botschaften unserer Emotionen bewusst zu werden. 

Körperbild und Lebenspanorama in der Tanztherapie
Wir setzen uns mit dem eigenen Körperbild und den eigenen Vorstellungen von uns selbst auseinander, tanzen die damit verbundenen Gefühle, entdecken innere Ressourcen und setzen Heilungsprozesse in Gang. Wir werfen einen Blick auf unsere Lebensgeschichte und integrieren sie innerlich in unser heutiges Leben.

Primäre Leibbewegungen und ihre Bedeutung für die tanztherapeutische Praxis
(Nach Udo Baer und Gabriele Frick-Baer)
Wir machen uns sichtbar, lassen Nähe zu und öffnen uns neuen positiven körperlichen Erfahrungen. Wir bauen Vertrauen auf, geben den Anderen Halt und werden gehalten. Wir bleiben im Erspüren, befreien uns von alten Schmerzen und lernen, die Welt erneut durch das Tanzen zu begreifen.

Kontaktimprovisation in der Tanztherapie
Tänzerisch erforschen wir eigene Grenzen sowie unsere Kontaktfähigkeit und erlernen ein neues Bewegungsvokabular. Wir lauschen auf die Bewegungsimpulse des Partners und antworten authentisch aus dem Augenblick heraus oder setzen eigene Impulse. Wir setzen Spontanität frei, schärfen die Wahrnehmung, und werden sensibel für uns selbst, den anderen und alle Ereignisse innerhalb und außerhalb von uns. 

Laban / Bartenieff Bewegungsstudien
Sie ermöglichen uns als TanztherapeutInnen ein Instrumentarium zu erlernen, das Bewegungen präzise und klar beschreibt und sie schärfen unsere Beobachtungsgabe für die wesentlichen Aspekte in einer Bewegung. Das ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Zutaten des Rezeptes Bewegung sowohl sinnlich-tänzerisch zu erleben als auch zu beobachten, zu verstehen und neu zu gestalten.

Das spielerische Element in der Tanztherapie – die Verbindung von Leichtigkeit und Tiefe
Spielerisch explorieren wir verschiedene Bewegungsmöglichkeiten und bringen unsere kreative Natur zum Ausdruck. Mit der Hilfe des kreativen Tanzes stimulieren wir unsere Phantasie und Vorstellungskraft. Wir entwickeln unseren individuellen und einzigartigen Stil des kreativen Ausdruckstanzes als eine Brücke zur nach innen orientierten Improvisation.

Tanztherapeutische Arbeit mit dem inneren Kind
Achtsam betreten wir die Welt unserer Kinderseele. Liebevoll begegnen wir unserem inneren Kind und schenken ihm unsere volle Aufmerksamkeit, Wärme und Geborgenheit. Mit Hilfe der Tanztherapie und der Arbeit mit frühkindlichen Bewegungsmustern lernen wir, die Defizite unserer Kindheit zu identifizieren und aufzuarbeiten. 

Emotionale Schemata und Bewegungsmuster
Was sage ich körpersprachlich mit meinen Bewegungen? Welche Themen favorisiere oder meide ich in meinen Bewegungsabläufen? Wie kann ich mich diesen Themen öffnen und schlummernde Potenziale entfalten? Wir werden herausfinden und verstehen, aus welcher Perspektive wir uns selbst, unser Leben und den Anderen wahrnehmen und neue Wege aus den daraus entstandenen Begrenzungen und Mustern finden.

Trancetanz, tänzerische Rituale und transpersonelle Aspekte der Tanztherapie
Wir bewegen uns im Trancetanz und kreieren unsere eigenen Rituale der Heilung. Wir gehen auf Entdeckungsreise zu uns selbst und suchen unseren Platz im „Großen-und-Ganzen“. Wir reinigen, vitalisieren und energetisieren unseren Körper. Wir verbinden uns mit unserer tiefsten Natur, erfahren Vertrauen und Hingabe und begegnen Ekstase, Leidenschaft und Kreativität.

Prozessarbeit und Gestaltung
Prozessarbeit heißt - ehrlich und mutig sein, eigene Wahrheit tanzen... Tänzerisch gestalten wir unsere Themen, stellen die Resultate in der gruppe vor und schaffen einen Alltagstransfer. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit helfen uns auch im Alltagsleben unsere inneren Prozesse zu verstehen und zu steuern. 

Authentische Bewegung
Mit Hilfe der Authentischen Bewegung aktivieren wir unsere Selbstheilungskräfte und öffnen den Zugang zu unseren kreativen Potenzialen... Wir lernen, den eigenen Körper zu vertrauen, um von innen geführt zu werden... Wir schaffen einen Raum, in dem nichts bewertet wird, nichts getan werden muss und bleiben achtsame zeugen für all das, was sich aus uns heraus bewegen möchte.

Entwicklungspsychologische Aspekte in der Tanztherapie
Wir widmen uns den grundlagen frühkindlicher Entwicklungspsychologie nach Margaret Mahler. Wir werden lernen, die Defizite einzelner Entwicklungsstufen zu diagnostizieren und tanztherapeutisch zu verarbeiten, um die neuen korrigierten Erfahrungen zu erleben und zu verinnerlichen.

Licht – Schatten – Integration. Tanztherapeutische Umgang mit Gefühlen
Tänzerisch erforschen wir nicht nur die lichtvollen, sondern auch unsere Schattenseiten... Wir nehmen unsere verdrängten Seelenanteile wahr und lernen, diese mit dankbarkeit anzunehmen... Wir erkennen eigene Polaritäten und integrieren diese in ein ganzes Bild des eigenen ichs.